Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes – Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte
Erster Band: Gestalt und Wirklichkeit | Zweiter Band: Welthistorische Perspektiven
• Für die eBook-Ausgabe neu editiert, voll verlinkt, und mit eBook-Inhaltsverzeichnis
• Mit einem Vorwort des Herausgebers
»Unsere abendländische Kultur hat ihre Hochphase überschritten. Sie ist, wie einst die Antike, zum Sterben verurteilt.«
Kernthese dieses sprichwörtlich epochalen Werkes ist der Gedanke, dass die menschliche Zivilisation sich nicht linear von unten nach oben entwickelt, sondern sozusagen pulsierend aufblüht und wieder in sich zusammenfällt. Der Aufstieg folgt dabei bestimmten Regeln und Phasen, der Untergang kommt unausweichlich. Unsere abendländische Kultur hat laut Spengler ihre Hochphase überschritten. Sie ist, wie einst die Antike, zum Sterben verurteilt. Signalisiert wird ihr Tod durch Demokratie, Materialismus und Irreligiosität, Frauen-Emanzipation, »Erlahmen der vitalen Fruchtbarkeit« (»Statt der Kinder haben die Frauen seelische Konflikte«) und die »Diktatur des Geldes über die Macht«.
Der Titel – ›Der Untergang des Abendlandes‹ – wurde und wird oft missverstanden. Was Spengler damit akzentuieren wollte, ist nicht eine heute oder morgen sintflutartig über uns herein brechende Katastrophe. Sondern die Tatsache, dass wir uns seiner Ansicht nach in der Hoch- und Endphase einer kulturellen Epoche befinden, die unausweichlich auf einen Niedergang zusteuern muss. Zu denken allerdings als ein Prozess, der sich über mehrere Jahrhunderte hinziehen wird. Die der Theorie innewohnende Prognosekraft gab ihr geradezu unheimliche Macht und Ausstrahlungskraft.