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Kette und Schuss
註釋Tuche aus Guben besitzen einen legendären Ruf. Seit dem späten 19. Jahrhundert waren sie »weltbekannt für ihre Güte«. Aus der mittelalterlichen Wollweberei erwuchs eine starke Zunft der Tuchmacher, die zunächst grobe, wollene Stoffe herstellte. Im 17. und 18. Jahrhundert stieg nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität der Tuche. Ausgelöst durch eine gezielte preußische Wirtschaftsförderung erlebte die Gubener Tuchmacherei im 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung einen enormen Aufschwung. Aus England kamen die Maschinen und das Know-How in die Niederlausitz. Aus den alteingesessenen Meistern wurden Tuchfabrikanten, die mit modernen Maschinen große leistungsfähige Volltuchfabriken betrieben. Von Guben aus gingen die Tuche - vor allem hochwertige Mantelstoffe - in die ganze Welt. Aufgrund ihrer hohen Qualität konnten sie sich mit den besten englischen Waren messen. Die Tuchmacherei begründete neben der Hutproduktion den Reichtum der Stadt. Bis in die 1990er Jahre setzte die VEB Gubener Wolle die Tradition der Tuchherstellung fort. Die Autorin schreibt eine lebendige Branchengeschichte und stellt dabei auch die großen Gubener Tuchmacherfamilien vor, die sich bis zu über zehn Generationen in der Stadt verfolgen lassen. Mit der Textilindustrie widmet sich das Buch einem Wirtschaftszweig, der bis zum Zweiten Weltkrieg für Deutschland von größter Bedeutung war und heute in Vergessenheit zu geraten droht.