Innenraumarbeitsplätze finden sich in ganz unterschiedlichen Arbeitsumgebungen wie Büros, Verkaufsräumen, Krankenhäusern,
Schulen, Kindergärten oder Bibliotheken. An solchen Arbeitsplätzen gibt es laut Definition keine Tätigkeiten mit Gefahrstoffen
(wie z. B. in einem chemischen Labor) und es handelt sich auch nicht um Lärmbereiche (wie z. B. in einer Werkstatt).
Beschwerden von Beschäftigten an solchen
Arbeitsplätzen werden häufig als Sick-Building-
Syndrom bezeichnet: Augenbrennen,
Kratzen im Hals, verstopfte Nase oder Kopfschmerzen
sind die Symptome. Oft lassen
sich die Probleme nicht auf eine einzige
Ursache zurückführen, sondern bedürfen
einer umfassenden Analyse. Neben der
Qualität der Atemluft sind u. a. das Raumklima,
störende Geräusche, die Beleuchtung,
die Arbeitsplatzgestaltung und psychische
Faktoren wie z. B. Stress zu berücksichtigen.
Die Vorgehensempfehlung „Innenraumarbeitsplätze
– Ermittlungen zum Arbeitsumfeld“
soll in ihrer dritten komplett überarbeiteten
Auflage helfen, gesundheitlichen
Problemen und Befindlichkeitsstörungen an
Innenraumarbeitsplätzen systematisch auf
den Grund zu gehen und praxistaugliche
Lösungen zu finden. Sie beschreibt ein auf
die Praxis zugeschnittenes Konzept zur
stufenweisen Ursachenermittlung, das alle
wesentlichen Faktoren berücksichtigt, die
nach heutigem Kenntnisstand als Ursache
für Innenraumprobleme in Erwägung zu ziehen
sind. Dabei werden Themenbereiche wie
gesundheitliche Beschwerden, Gebäude,
Einrichtungen, Arbeitsplatzgestaltung,
physikalische, chemische und biologische
Einwirkungen sowie psychische Faktoren
abgedeckt. Die einzelnen Bausteine enthalten
eine Fülle von Informationen für den
Anwender, die über den Rahmen der Ermittlung
in Beschwerdefällen hinausgehen, aber
für das tiefere Verständnis notwendig sind.
Zugleich können sie als Grundlage für die
Neugestaltung von beschwerdefreien und
leistungsfördernden Arbeitsbedingungen in
Innenräumen dienen.