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Moser, oder, Die Passion des Wochenend-Wohnzimmergottes
Franzobel
出版
Passagen
, 2010
ISBN
3851658310
9783851658316
URL
http://books.google.com.hk/books?id=5y70JwAACAAJ&hl=&source=gbs_api
註釋
Hans Moser, dieser Wiener Charlie Chaplin, Volksschauspieler schlechthin, brachte wie kein anderer den typischen Österreicher zum Ausdruck. Mit seiner kauzigen Art, seinem watschelnden Gang, seinem G’schau und dem ber©ơhmten Nuscheln verk©œrperte er den hierzulande g©Þngigen Eigensinn, die unbestechliche Souver©Þnit©Þt des kleinen Mannes. F©ơr Franzobel ist Hans Moser, diese große Kunstfigur des Raunzens, aber auch ein Wiener Bruder Gustav Gr©ơndgens‘, ein Mephisto. Die Nazizeit brachte ihn, den Unpolitischen, steil nach oben. Er wurde bestverdienender Schauspieler, musste aber damit fertig werden, dass seine geliebte j©ơdische Frau nach Budapest und seine Tochter nach Buenos Aires fl©ơchten mussten. Er hatte enormen Erfolg, wurde von den Massen geliebt, verk©œrperte das minimal widerst©Þndige Österreich und war doch einsam und ungl©ơcklich. Franzobel sieht in Hans Moser eine große Kulminationsfigur des 20. Jahrhunderts. An ihm lassen sich Hoffnungen und Ängste, Couragiertheit und Durchlavieren zeigen, Macht und Ohnmacht des Einzelnen in den M©ơhlen der Geschichte. So wie er die kleinen Spielr©Þume seiner festgeschriebenen Rollen nutzte, extemporierte, ist er noch immer Sinnbild f©ơr die Freiheit auf ©œsterreichisch.