Am Beispiel der heutigen Tageszeitung "Gazzetta di Mantova", deren Wurzeln bis ins Jahr 1664 zurückreichen, untersucht diese Studie die Entwicklung einer Zeitung über vier Jahrhunderte. Dies geschieht zum einen in historisch-politischer, zum anderen in sprachlich-textueller Hinsicht, weshalb das Buch für den Zeitungshistoriker wie den Linguisten gleichermaßen interessant ist; als 'Nebenprodukt' liefert es dazu vielfältige Informationen zur italienischen Landeskunde. Abgerundet wird die monographische Darstellung durch Seitenblicke auf andere, vergleichbare Zeitungen, denen auch ergänzende Textbeispiele entnommen sind.
Mit dieser Studie wird erstmals der Versuch unternommen, Pressesprache über einen so großen Zeitraum hinweg zu untersuchen, was bislang weder in der romanistischen noch der sonstigen linguistischen Forschung getan wurde. Der leitende Gesichtspunkt der diachronisch-strukturellen Untersuchung ist die Entwicklung der journalistischen Darstellungsformen, oder, linguistisch ausgedrückt, der Texttypen und -sorten; daß diese heute überaus vielgestaltig sind, ist eine banale Feststellung, aber gab es diese Vielgestaltigkeit schon immer? Und anders gefragt: Was sind die 'Urformen' der Pressekommunikation?