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Krankheit und Heiligung
註釋Wahrnehmung und Deutung von Krankheit bestimmen heute wie auch einst das Verhalten wahrend des Krankseins, den Umgang mit der Krankheit und die Massnahmen zur Heilung. Fur tiefreligiose Pietisten des 18. Jahrhunderts war dies in anderen Zusammenhangen zu verorten als fur heute lebende Menschen, namlich eher in einem von Sunde und Heiligung bestimmten Bezugsrahmen. Krankheit konnte sowohl als naturlicher Vorgang wie auch als von Gott gesandtes Zeichen verstanden werden. Wahrend die religiosen Normen, die die pietistische Erbauungsliteratur vorgab, bereits verschiedentlich untersucht worden sind, wurde der Frage, wie diese Normen auf die Lebenswirklichkeit wirkten, bislang keine Beachtung geschenkt. Auf der Grundlage eines umfangreichen Quellenmaterials von pietistischen Selbstzeugnissen, vornehmlich Tagebuchern und Briefen, arbeitet die Autorin erstmalig den Umgang mit Krankheit und Tod, die Deutung der Frage nach dem Warum von Krankheit und nach dem Wie von Gesundung heraus. Die Autorin: Dr. Katharina Ernst ist Archivarin am Stadtarchiv Stuttgart und wurde mit dieser Arbeit an der Universitat Heidelberg promoviert.