2014 stand das 100jährige Jubiläum des Ersten Weltkrieges als "Urkatastrophe" im Zentrum der Aufmerksamkeit. Eine Folge dieser "Urkatastrophe" waren die russische Revolution von 1917 und der ihr folgende Bürgerkrieg. In dem Band sind die Erträge von Dietrich Beyraus jahrzehntelanger Forschungsarbeit zu diesem Themengebiet erstmals versammelt und um neues Material ergänzt. Die nationalen Probleme des maroden Zarenreiches, die Revolutionen, der Erste Weltkrieg und der Bürgerkrieg bilden ein Kontinuum von Gewalt, Zerstörungen und Katastrophen. Sie waren aber auch weit über Russland hinaus der Ausgangspunkt weltweiter Hoffnungen. In den hier vorgelegten Studien geht es vor diesem Hintergrund um Strukturen und Erfahrungen im Zeichen von Krieg und revolutionärem Umbruch, um Bedingungen und Folgen politischer und ideologischer Militanz. Sie begründeten die Entstehung eines Machtstaates, der, ohne unbedingt aggressiv zu sein, das Modell einer Gesellschaftsordnung ausbildete, die ganz auf den Krieg ausgerichtet war.