Die Herz-Jesu-Verehrung besaß im Ersten Weltkrieg ein hohes
Mobilisierungspotential. In Deutschland und in Frankreich fanden 1915
große Feiern statt, welche diesen transnationalen Kult mit nationalen
Siegesvorstellungen verknüpften. Claudia Schlagers kulturhistorische
Studie analysiert die Verbindungen zwischen Kriegserfahrung und
Religion sowie den Wandel der Herz-Jesu-Verehrung zum Christkönigskult
nach 1918. Mit ihrem Fokus auf den Todeserfahrungen des Ersten
Weltkriegs bietet sie einen Schlüssel zum Verständnis der Konjunkturen
und Krisen von Religion als Sinnstiftungsagentur.