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Arbeitsschule und Qualifikation
Philipp Gonon
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Arbeit und Schule im 19. Jahrhundert ; Kerschensteiner und die heutigen Debatten zur beruflichen Qualifikation
出版
Lang
, 1992
主題
Education / Adult & Continuing Education
Education / Aims & Objectives
Education / Educational Psychology
Education / Counseling / Career Development
Education / Educational Policy & Reform / General
Education / Philosophy, Theory & Social Aspects
Education / Vocational & Technical
History / Europe / Western
ISBN
3261044721
9783261044723
URL
http://books.google.com.hk/books?id=9nw3AAAACAAJ&hl=&source=gbs_api
註釋
Die Vorstellung, der Arbeit entscheidenden erziehlichen Wert zuzusprechen, reicht bis zum Beginn der Neuzeit zurück. Vor allem von der Handarbeit wurde ein gewichtiger Beitrag für die Erziehung erwartet. Protestantische, sensualistische, utilitaristische und staatspolitische Motive bilden den argumentativen Hintergrund, welcher bei der Entwicklung des modernen Schulsystems im 19. Jahrhundert der Einführung von «Arbeit» in der Schule pädagogische Brisanz verlieh. Die Diskussion über Arbeit und Arbeitsschule trug zur Ausdifferenzierung des Bildungssystems in einen elementarbildenden Bereich und in eine berufsbildende Richtung bei und leistete als Schulkritik einen Beitrag zur didaktischen Innovation. Über den Arbeitsbegriff wurden auch - wie anhand der Schweizerischen Schulgeschichte dargelegt werden soll - die Gegensätze zwischen Kirche und Weltlichkeit, zwischen Glauben und Wissen ausgetragen.
Im zweiten Teil werden - nach dem Abriss der Geschichte der Arbeitsschule
vor
der reformpädagogischen Arbeitsschulbewegung der Jahrhundertwende - Georg Kerschensteiners Vorstellungen mit dieser Tradition konfrontiert. Speziell hervorgehoben werden insbesondere zwei Aspekte des Kerschensteiner'schen Arbeitsbegriffs: Einerseits der Einfluss der arts&crafts-Bewegung und des Deutschen Werkbundes, welcher Kerschensteiners Vorliebe für das Handwerkliche in einen ästhetisch-ethischen Kontext rückt, andererseits die Bedeutung der Lebensphilosophie Georg Simmels für die bildungstheoretischen Implikationen.
Zuletzt wird der Ertrag der historischen Perspektive auf die heutige Berufspädagogik angewendet. Der zentrale Begriff der «Qualifikation» belässt gegenüber der klassischen Berufsbildungsdiskussion die Rolle der Bildung und der schulischen Wissensvermittlung im kaum reflektierten Abseits.