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Die 'objektiven' Toten
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Leichenfotografie als Spiegel des Umgangs mit den Toten
出版diplom.de, 2014-04-11
主題Social Science / Sociology / General
ISBN38366109819783836610988
URLhttp://books.google.com.hk/books?id=A3VTDAAAQBAJ&hl=&source=gbs_api
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註釋Inhaltsangabe:Einleitung: Die Leichenfotografie ist ein in Europa weitgehend unbeachteter Forschungsgegenstand. Martin Schulz bringt das in seinem Artikel „Die Thanatologie des photographischen Bildes. Bemerkungen zur Photographie“ besonders gut zum Ausdruck, wenn er sagt, dass sie „zwar von den meisten Historikern als Phänomen anerkannt, aber dennoch nur marginal und flüchtig behandelt wird.“ Schulz merkt auch an, dass es gerade in Europa nur wenige Totenfotografien gibt, die publiziert wurden und spekuliert über die möglichen Gründe: „[...] als wolle man damit ein Unbehagen, eine merkwürdige Unanständigkeit und ein anstößiges, gar ungesundes Verhalten verdecken.“ Oft findet die Totenfotografie eine kleine Erwähnung in Texten, die zu verwandten Themen verfasst wurden. Im ersten Kapitel der Arbeit wird soviel als möglich von diesen Aussagen zusammengetragen und präsentiert. Wichtig zu erwähnen ist hierbei, dass die Begriffe Toten-, Leichen-, Post-Mortem- und posthume Fotografie gleichberechtigt nebeneinander verwendet werden. Während die Leichenfotografie wissenschaftlich gesehen eher ein Nischendasein fristet, stellt sich die Situation bei den Themenkomplexen Tod, Trauer und Friedhofsgeschichte anders dar. Das Standardwerk zum Thema Tod ist Philippe Ariès' „Geschichte des Todes“, welches 1978 im französischen Original erschien. Er schaut sich in seinem Werk nicht nur die Entwicklungen eines bestimmten Jahrhunderts an, sondern ist bestrebt, den Umgang der Menschen mit ihren Toten vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert darzustellen. Alles schriftlich Fixierte oder auch mündlich Überlieferte dient ihm als Quelle: Inschriften, Prosatexte, Testamente, wissenschaftliche Betrachtungen aus verschiedenen Jahrhunderten, Sinnsprüche und Redewendungen. Auf der Ebene der Fotografie erweisen sich die Schriften von Gisèle Freund und Susan Sontag als unentbehrlich. Gisèle Freund analysiert in ihrem Buch „Photographie und Gesellschaft“ die Entwicklung der Fotografie. Susan Sontags wegweisende Essays in ihrem Werk „Über Fotografie“ haben bis heute nichts von ihrer Prägnanz eingebüßt. Sie geht der Fotografie nicht wie Freund chronologisch auf den Grund, sondern eher strukturell. Sie widmet sich Fragen, wie zum Beispiel: Welche Bedeutung geben wir der Fotografie Warum berühren uns einige Fotografien mehr als andere? Wie ändert sich unser Blick auf die Welt durch die Fotografie? Parallel zu meiner Arbeit hat sich Thomas Macho mit seiner Mitautorin Kristin Marek [...]