Eine Archäologie des Modernen Melanie Smith, 1965 in Poole, Großbritannien, geboren, lebt heute in Mexiko-Stadt. Sie bearbeitet mit ihren Installationen, Gemälden, Video-Arbeiten und Objekten ein breites Spektrum von Wahrnehmungsfragen insbesondere gesellschaftlich sowie philosophisch relevanter Themen. Stark beeindruckt hinterließ sie das Publikum mit ihrem Auftritt 2011 auf der Biennale in Venedig, den sie in ihrer ersten institutionellen Einzelpräsentation in Deutschland im Sommer 2012 in der Villa Merkel in Esslingen inhaltlich in deutlich ausgebauter Form nochmals aufgenommen hat. So zeigte sie etwa im eigens gediegen gestalteten Erdgeschoss der klassizistischen Villa die Videoarbeit ”Xilitla“, die den Mitte des 20. Jahrhunderts vom englischen Künstler Edward James im tropischen Regenwald Mexikos angelegten Skulpturenpark ”Las Pozas de Xilitla“ thematisiert - eine üppige Landschaft voll biomorpher Architekturen und Betonskulpturen. Wenn dann auch noch Männer körpergroße Spiegel ins Bild tragen, erscheint die Szenerie gar ins Surreale umgedeutet, verschränken sich doch die Spiegel-Bilder mit filmischen Bewegungsmomenten und betonen so die traumhaften Elemente einer vorgefundenen ”Architektur und Landschaftssymbiose“; zugleich kommt es gedanklich zum Brückenschlag mit den Spiegelsetzungen im Freien, wie wir sie etwa vom amerikanischen Land-Art-Pionier Robert Smithson kennen. Dazu präsentiert uns Melanie Smith eine Malerei der Oberflächen und prozessualen Zustände, wo an der Grenze des Abbildlichen die Faktizität rein piktoraler Bildwirklichkeit zu oszillieren scheint; man wähnt sich Bild für Bild stets am Beginn von etwas Neuem.