Die meisten Schriftsysteme sind zu komplex, als daß sie sich allein anhand aufgelisteter Laut-Buchstaben-Zuordnungen erfassen lassen. Bei den skandinavischen Sprachen - Dänisch, Schwedisch, Norwegisch (mit seinen Standards Bokmål und Nynorsk), Färöisch und Isländisch - sind auch folgende Gesichtspunkte zu beachten: Internationalität von Graphemen, textkonnotative Kraft von Graphemen, Ligaturisierungsprozesse, stumme und tilgbare Grapheme, etymologisch 'richtige' und 'falsche' Schreibung, Restitution, Leseaussprache, Hyperkorrektur, Homonymiedifferenzierung, Morphemkonstanzschreibung/Schemakonstanz, Mundartenüberdachung, internordische Semikommunikation, Lese- und Schreibstrategien, Wortfrequenz, Eugraphie und ästhetische Textgestaltung, geistesgeschichtliche Einflüsse auf die Schriftsysteme, orthographische Einheiten als Träger von Ideologien, wirtschaftliche Aspekte von Orthographiereformen. Dieses Spektrum orthographischer Eigenschaften erstreckt sich von den rein innersprachlichen Aspekten bis hin zu dem kulturellen Hintergrund, vor dem Schriftsysteme entstehen, verwendet und reformiert werden.