Das Heilige Grab in Jerusalem und seine Repliken sind zentrale
Erinnerungsorte der christlichen Kultur und Frömmigkeit. Seine
Besonderheit besteht darin, dass es keinen Körper enthält und dass auch
in diesem Umstand die Auferstehungshoffnung der Christen gründet.
Heilige Gräber und ihr Kult sind jedoch nicht nur Bestandteil vieler
anderer Religionskulturen; man findet sie auch in der säkularisierten
Republik und in derjenigen Staatsform, die eine klassenlose Gesellschaft
anstrebt. Namhafte Kunsthistoriker, Literatur- und
Religionswissenschaftler analysieren Beispiele aus Christentum und
Judentum und säkularisierte Heroengräber. Der Band veröffentlicht eine
Auswahl von Beiträgen aus zwei Tagungen, die im Begleitprogramm der
Ausstellung »Sehnsucht nach Jerusalem. Wege zum Heiligen Grab« im
Kloster Stift zum Heiligengrabe in den Jahren 2010 und 2011 stattfanden.