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Der Autortext in der historisch-kritischen Ausgabe
註釋Im Gebiet des an wissenschaftlichen Prinzipien orientierten Herausgebens von Texten, hier mit Textkritik bezeichnet, dominiert die praktische Arbeit. Die Theoriebildung fristet ein eher randständiges Dasein. Demgegenüber geht der Verfasser davon aus, daß ganzheitlich ausgerichtete Theorien der Textkritik günstige Instrumente sind, die Bündigkeit textkritischen Edierens zu fördern und die textkritische Machart historisch-kritischer Ausgaben zu hinterfragen. Dementsprechend entwirft er Ansätze zu einer Theorie der Textkritik.
Der Vorgang der Edition wird mit einem Modell, dem editorischen Quadrat, erfaßt. Differenziert werden zwei Ebenen, das Erkennen des Autortexts mit den Faktoren Befund und Deutung und das Darstellen des Autortexts mit den Faktoren Dokumentation und Lesbarkeit. Das Modell ermöglicht, verschiedene Positionen textkritischen Edierens zu beschreiben. Ausgehend von der Position der Textologie, einem historisch-materiellen Konzept, werden im Bereich des Erkennens zentrale Begriffe neuerer Textkritik wie Autorisation, Text, Fassung, Schicht diskutiert und definiert. Daran anschließend werden Darstellungsweisen des Autortexts in der historisch-kritischen Ausgabe hergeleitet.
Ein weiterer Ansatz behandelt die Frage, ob und inwieweit Bezüge zwischen der Textkritik und den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die im Veröffentlichen des Autortexts in der historisch-kritischen Ausgabe manifest werden, Thema der Textkritik sind.
Die Ansätze zu einer Theorie der Textkritik sind im Zusammenhang mit der Arbeit des Verfassers zum Abschluß der Kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Johann Heinrich Pestalozzis entstanden. Verbindungslinien zwischen Theorie und Praxis werden anhand einiger Beispiele gezogen und beschließen die Abhandlung.