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Bevölkerungswissenschaft — Quo vadis?
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Möglichkeiten und Probleme einer Geschichte der Bevölkerungswissenschaft in Deutschland
出版Springer-Verlag, 2013-03-09
主題Social Science / GeneralSocial Science / Sociology / General
ISBN33229328939783322932891
URLhttp://books.google.com.hk/books?id=G_nNBgAAQBAJ&hl=&source=gbs_api
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註釋Die deutsche Bevölkerungswissenschaft schien nach bahnbrechenden Leistungen im 19. Jahrhundert auf dem Dritten Intemationalen Kongreß, der im August 1935 - nach Genf (1927) und Rom (1931) und beschlossen in Rom - in Berlin stattfand, auf dem Gipfel ihres intemationalen Ansehens angelangt. Aber der Schein trog. Der Kongreß dokumentierte einen Höhepunkt nationaler und intemationaler Anerkennung, aber zugleich den Beginn ihres Niedergangs, hervorgerufen durch die zunehrnende Selbstisolierung von der stürmisch voranschreitenden Forschung im Ausland. Ftihrende sozialwissenschaftliche Bevölkerungswissenschaftler hatten bereits Deutschland verlassen müssen, flohen in den folgenden Jahren, gingen in die innere Emigration oder schlossen sich der medizinisch-erbbiologisch-rassen hygienischen Richtung an, deren Vertreter den Kongreß dominierten. Unter ihnen gaben die weltweit als die maßgebenden Vertreter ihrer Disziplinen anerkannten Direktoren der Kaiser Wilhelm-Institute "für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik" und "für Psychiatrie" den Ton an. Sie stell ten den Kongreß, ihre Institute und Disziplinen willig in den Dienst der nationalsozialistischen Bevölkerungspolitik. Die Disziplin erhielt eine staatliche Förderung wie nie zuvor in ihrer Geschichte. Umso tiefer war der Fall im Jahre 1945. Die Bevölkerungswissenschaft ist seitdem in Deutschland ein kleines und randständiges Fach.