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Fayrūz und die Brüder Raḥbānī
註釋Die Sangerin Fayruz und die Musiker 'Asi und Mansur ar-Rahbani haben seit den 1950er Jahren das Kulturleben Libanons dominiert und wurden zum Aushangeschild "nationaler libanesischer Kultur". Die interdisziplinar ausgerichtete Arbeit geht der Frage nach, welche musikalischen, aber auch welche aussermusikalischen Faktoren dazu beigetragen haben. Sie lenkt bei der Untersuchung ihres Repertoires den Blick auf die Fragen, wie die ihr zugeschriebene "Modernitat" sich in der Musik bemerkbar macht und welche politische Rolle das Repertoire im Nationalstaat Libanon gespielt hat und spielt. Das musikalische Analyserepertoire ist gemass musikethnologischem Forschungsparadigma abgeleitet aus den Bewertungskategorien, die die Herkunftskultur der Musik hervorgebracht hat. Dabei zeigt sich, wie kulturtheoretische Diskussionen um die Spannungsfelder von Authentizitat und Modernitat, wie sie verschiedentlich bereits aufgearbeitet wurden, in musiktheoretischen Diskussionen ihre Parallelen finden. Daneben spielt der kulturpolitische Kontext eine entscheidende Rolle. Die Lieder und Gesangstheaterstucke von Fayruz begleiteten und gestalteten den Aufbau staatlicher und gesellschaftlicher Koharenz nach der Unabhangigkeit des Libanon. Asthetische Wertungen stehen dabei keinesfalls isoliert von politischen, sozialen und intellektuellen Stromungen, sondern werden durch diese spurbar beeinflusst. Das Repertoire von Fayruz trug in grossem Masse zur Formierung eines bestimmten Zeitgeistes bei und wird bis heute von ihren Rezipienten vielfaltig und auch widerspruchlich genutzt.