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Wohlstandskonflikte
註釋Der Autor nutzt vier Perspektiven, um den Zustand einer Gesellschaft zu erkunden, in der soziale Konflikte zunehmend als Statusgefechte um Anrechte auf Wohlstand und um die Pflicht zu dessen Sicherung ausgetragen werden. Soziologisch werden soziale und politische Kategorien zur Charakterisierung der Mitte kritisch reflektiert. Zeitdiagnostisch werden das sich wandelnde Verhältnis von Staat und Gesellschaft und der Übergang vom sorgenden zum gewährleistenden Wohlfahrtsstaat beleuchtet. Konzeptionell wird das Zusammenspiel von politischer Ordnung und sozialökonomischen Prozessen im Hinblick auf die Entstehung von Ungleichheit und Klassen untersucht. Und empirische Forschungsbefunde, zum Beispiel zur Leiharbeit, verdeutlichen, wie weit berufliche und soziale Prekarität bereits in Kernbereiche des Wirtschaftlebens hineinreicht. Sichtbar wird eine ”nervöse Mittelklasse“, deren Status durch wohlfahrtsstaatliche Reformen entsichert wurde und deren Arbeitsleben an Verbindlichkeit verliert. Facharbeiter bangen um die Früchte früherer Aufstiege, qualifizierte Angestellte fürchten den Verlust erworbener Privilegien. Doch nicht nur Abstieg und Deklassierung bestimmen das Klima, denn für bestimmte Professionen eröffnen sich auch neue Gelegenheiten, wenn Positionskämpfe in den mittleren Lagen der Gesellschaft markant an Kraft gewinnen. Die Mitte der Gesellschaft zerfällt nicht, sie spaltet sich auf. Eingehend befasst sich Berthold Vogel mit dem öffentlichen Dienst und dessen Wandel von einem Ort stabiler Karriereerwartung und materieller Sicherheit zu einem unruhi