Das Lernen und Lehren von Radioaktivität ist bisher wenig erforscht. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die didaktische Rekonstruktion des Themas Radioaktivität für ein Lehr-Lern-Labor, in dem sowohl Schüler:innen als auch Studierende lernen.
Mit Blick auf die Ausgangslage mussten zunächst die Vorstellungen der Studierenden zur Radioaktivität ermittelt werden. Dafür wurden teilstrukturierte, problemzentrierte Interviews mit Physiklehramtsstudierenden geführt (N=13) und qualitativ-inhaltsanalytisch ausgewertet. Anschließend wurden im Sinne der didaktischen Rekonstruktion Lernmaterialien für beide Zielgruppen entwickelt und mit N=154 Schüler:innen sowie N=29 Studierenden erprobt.
Die Ergebnisse der Interviewstudie zeigen, dass die Studierenden Schwierigkeiten haben, zwischen radioaktiver Materie und ionisierender Strahlung zu unterscheiden, und die Prozesse der Kernspaltung und -zerfälle unzureichend differenzieren. Die Lernmaterialien werden in der Erprobung von Schüler:innen als anspruchsvoll wahrgenommen. Es zeigt sich auch in dieser Studie, dass Lehr-Lern-Labore attraktive Lernorte für Schüler:innen und Studierende sein können.