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"Deutsche Hörer!"
Martina Hoffschulte
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Thomas Manns Rundfunkreden (1940 bis 1945) im Werkkontext : mit einem Anhang : Quellen und Materialien
出版
Telos
, 2003
ISBN
3933060117
9783933060112
URL
http://books.google.com.hk/books?id=OccbAQAAMAAJ&hl=&source=gbs_api
註釋
Thomas Manns Rundfunkansprachen wurden während des Zweiten Weltkrieges in regelmäßigen Abständen insgesamt 58mal durch die British Broadcasting Corporation nach Deutschland übermittelt. Die Radioreden sind die entschiedensten und kompromißlosesten Äußerungen Thomas Manns zu Fragen des Zeitgeschehens. Erklärtes Ziel der Botschaften war es, die deutschen Hörer zum Widerstand gegen Hitler und den Nationalsozialismus aufzurufen. Abgesehen von einer journalistischen Diplomarbeit (Konstanz 2001) gibt es bisher zu Thomas Manns Radiosendungen keine eingehende Untersuchung. Sie wird hier vorgelegt. Die Arbeit bietet Kommentar und Analyse. Archivstudien im Thomas-Mann-Archiv Zürich führten zum Nachweis zahlreicher publizistischer Quellen (Zeitungs- und Zeitschriftenartikel), die einen Blick in die 'Werkstatt' des Rundfunkredenschreibers Thomas Mann ermöglichen. Studien im Deutschen Rundfunkarchiv Frankfurt/M. haben Sendefahrpläne der BBC zutage gefördert. Nach einer Betrachtung der unmittelbaren Kontexte der Reden, der Exilsituation und der Abhängigkeit von der Rundfunkbehörde, werden Thomas Manns Faschismuseinschätzung und seine Gegenüberstellung Hitlers als "Feind der Menschheit" und Roosevelts als "Politiker des Guten" analysiert. Wichtige Themenkomplexe sind mit den folgenden Stichworten bezeichnet: Nationalsozialistischer Mißbrauch der Sprache - "Allokutionen" Thomas Manns, 'Krieg der Semantik' - Zur Schuldfrage in Deutsche Hörer! - Das Thema des deutschen Widerstandes - Thomas Manns Idee von Europa - Zur Rezeption. Erhellend sind die Ausblicke auf die beiden wichtigsten Romane der vierziger Jahre: Joseph der Ernährer und Doktor Faustus. Der Vergleich der Propagandaansprachen Deutsche Hörer! mit den Tagebüchern zeigt, daß "Vereinfachungen" für die massenmediale Öffentlichkeit gedacht waren, während sich Vorbehalte, Zweifel und Umbewertungen in den privaten Aufzeichnungen Thomas Manns aufgehoben finden.