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Sprache, Symbole und Symbolverwendung in Ethnologie, Kulturanthropologie, Religion und Recht
註釋Wenigen anderen Ethnologen in der Bundesrepublik Deutschland war es vergönnt, so wie Rüdiger Schott durch eigene Aktivitäten als individuelle Forscherpersönlichkeit maßgebend zum Aufbau und Ausbau ihrer Disziplin beizutragen. Dieser Umstand verdankt sich einerseits den von ihm seit den 60er Jahren durchgeführten Feldforschungen bei den Bulsa in Nordghana und den in den 80er Jahren angestellten ethnographischen Erhebungen bei den Lyela in Burkina Faso (vormals: Obervolta), die ihm internationale Reputation und hohe wissenschaftliche Anerkennung eingetragen haben, andererseits der permanenten Umsetzung der erreichten Forschungsergebnisse in die akademische Lehre und in weitere Forschungen, die heute als beispielhaft gelten. Nicht von ungefähr gehört das Seminar für Völkerkunde der Universität Münster, das von Rüdiger Schott begründet wurde und im April 1990 auf sein 25jähriges Bestehen zurückblicken konnte, gegenwärtig zu den auch im Ausland wohlbekannten deutschen Forschungsstätten seines Fachgebiets. Dies ist nicht zuletzt deswegen der Fall, weil Schott von Anbeginn seine ethnologischen Forschungen in ständigem Austausch mit einer Reihe benachbarter Disziplinen, insbesondere mit den sozialen Handlungswissenschaften betrieben hat, wie beispielsweise mit den Wirtschaftswissenschaften und der Soziologie, der Rechtswissenschaft und den Religionswissenschaften. Seine Befähigung und bis auf den heutigen Tag praktizierte Bereitschaft zur Kooperation mit diesen Nachbardisziplinen basiert auf der Einsicht, daß die Ethnologie ihre eigene Identität nur gewinnen und fortentwickeln kann, wenn sie sich auch auf der Ebene der Ausbildung ihrer analytischen Denkansätze und Grundbegriffe hierfür hinreichend kontaktfähig hält. Was Person, Leben und Werk von Rüdiger Schott angeht, so sind die äußeren Rahmendaten seines bisherigen Forscher- und Universitätslebens rasch berichtet. Jedoch wird eine auf die Forschungsinhalte und die erzielten Ergebnisse gerichtete Analyse den von ihm vorgelegten Resultaten kaum gerecht, wenn sie sich nur auf deren Relevanz für die Ethnologie als solche beschränken wollte. Die unmittelbaren Auswirkungen seiner ethnologischen Forschungen auf die mit Politik und Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft, Religion, Recht und Moral befaßten sozialen Handlungswissenschaften sind schon heute beträchtlich und weitere Folge- und Fernwirkungen absehbar. Dies wird vor allem dann deutlich, wenn man sich vor Augen führt, in welchem Ausmaß der mit dieser Festgabe Geehrte die zeitgenössischen Konzeptionen und das Theoriedesign der Wirtschafts- und Rechtsethnologie, der Kultur- und Sozialanthropologie, aber auch der Religionsethnologie und der Entwicklungspolitik beeinflußt hat.Aus dem Vorwort der Herausgeber InhaltsverzeichnisInhalt: G. v. Bruck, Männlichkeit und Feminisierung im Jemen - S. Dinslage / S. Steinbrich, Ethnologische Symbolanalyse am Beispiel der Namengebung in Westafrika - A. Fiedermutz-Laun, Der anthropomorphe Herd bei den Kasena (Burkina Faso und Ghana) - P. Heine, Die Hunde von Al-Mansur. Ein Beitrag zur Symbolik des arabischen Humors - F. Kröger, Schwarze Kreuze und Wahrsageobjekte: tote und lebende Symbole der Bulsa - B. Meier, »A chief does not cross ashes«. Einige Gedanken zum Aschesymbolismus in Riten und Erzählungen der Bulsa - A. Schneider, Mazzini und Garibaldi: die unterschiedliche Bedeutung politischer Symbole bei Italienern in Buenos Aires - F. von Benda-Beckmann / K. von Benda-Beckmann, Eine turbulente Geschichte im Verhältnis zwischen Religion und Volksrecht: die Molukker in Indonesien und den Niederlanden - J. Engelhard, Tomok, der kultische Hauspfosten: ein Symbol der Stütze der Welt im traditionellen Weltbild der Yami auf Botel Tobago - H. D. Heinen, Kosmologische Konzepte der Warao Indianer im religiösen und kulturellen Wandel - C. D. Kernig, Mispat und Krísis. Von der Levitendiktatur zum Rabbinat - A. T. Khoury, Speise und Mahl. Zur religiösen Bedeutung des Essens im Koran - U. Köhler, Eine Maske der Nyonyosi in Burkina Faso aus der Perspektive anderer Kulturen. Über natürliche Grundlagen von Weltbildern - R. Lütkehaus, Psychoanalytische Symbolik und ihre Deutung in den Mythen der Apachen - W. Brüggemann, Das Leben eines Diebes ist nicht einmal eine Erdnuß wert. Wie die Lyela von Reo ihre Felder und Gärten gegen Diebstahl schützen - B. Bühler, Die Weiblichkeit des Königs. Überlegungen zur Interpretation eines königlichen Rituals im Grasland von Kamerun - K. J. Narr, Gemetzel oder rituelle Tötung? Zum bandkeramischen »Massengrab« von Talheim - L. Pospisil, Death Penalty and Recidivism in Tribal Societies - C. Tardits, Le Serpent à deux Têtes et la Panthère - T. Wendl, Ikonographie und rhetorische Kultur. Überlegungen zu den Kriegerheiligtümern der Fante in Ghana - B. Großfeld, Zahlen und Geometrie als Rechtssymbole - W. Krawietz, Taking legal systems seriously: legal norms and principles as expectations - V. Petev, Eine »narrative« soziale Praxis und die Aufgaben des Rechts - P. Sack, Racism and Colonial Law: the Legal Position of »Natives« in German New Guinea - T. von Trotha, Intermediäre Rechtsordnung. Zur Organisation der »Häuptlingsgerichtsbarkeit« in der deutschen Kolonie Togo, 1884-1914 - W. Fikentscher, The Soul as Norm: Reflections on an Ojibway Burial Site - H. Kämpf, Der Symbolbegriff in der Kulturphilosophie Spenglers und die Grenzen ethnologischen Verstehens - F. Kraas, Idiome und Schriftsprache im Widerstreit. Sprache als Symbol überkommener Enge und Ausdruck ethnolinguistischen Selbstbewußtseins bei den Rätoromanen Graubündens - M. E. Kropp Dakubu, The significance of language, or why Spider must be punished in Ga tales - G. Spittler, Jahr und Zeit. Jahreszeit, Jahresereignisse, Chronologie und Geschichtsbewußtsein bei den Kel Ewey von Timia - H. Kämpf, Bibliographie Rüdiger Schott