In welchem Verhältnis stehen Drucküberlieferung und handschriftliche Überlieferung eines Textes? Welche Auswirkungen hat der Wechsel des Überlieferungsmediums auf der textinternen Ebene? Wie verändert sich die Präsentation der Texte? Am Beispiel Kölner Legendendrucke der Inkunabel- und Frühdruckzeit geht die Untersuchung Fragen nach, die mit dem Übergang vom Schreiben zum Drucken verbunden sind. Im Mittelpunkt stehen die lateinischen und volkssprachlichen Legenden der Kölner Statdpatrone, der Heiligen Drei Könige und der Ursula; weitere Kapitel gelten den Passien der 'Vier Hauptjungfrauen', Barbara, Dorothea, Katharina und Margareta, sowie Legendeneditionen aus Kölner Humanistenkreisen. Auf der Grundlage überlieferungs- und druckgeschichtlicher Beobachtungen wird der Ort der Texte im Rahmen spätmittelalterlicher Volksfrömmigkeit und städtischen Kölner Selbstverständnisses bestimmt.
Die Dokumentation im Anhang verzeichnet ca. 70 lateinische und deutsche Drucke, darunter bisher nicht bekannte unikale Ausgaben. Der Schwerpunkt des Verzeichnisses liegt bei den Standortnachweisen und den exemplarspezifischen Besonderheiten; Provenienzen und zeitgenössische Überlieferungsverbünde in Sammelbänden sind detailliert erschlossen.