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Die Schule des Teufels
註釋Europa Mitte des 16. Jahrhunderts: Die gelehrten Disputationen zwischen Protestanten und Katholiken sind im Sande verlaufen, ein Ausweg aus dem apologetischen Patt im konfessionellen Ringen ist nicht in Sicht. Da entdecken eifrige Propagandisten ein faszinierendes neues Argument - den Dämonentest: Wer recht hat, lasse sich zweifelsfrei anhand der Fähigkeit erkennen, Teufel auszutreiben. Tatkräftige Exorzisten machten sich also auf, um mit Weihwasser und Wachsbildchen den allgegenwärtigen bösen Geistern zu Leibe zu rücken und so gleichzeitig den quasi naturwissenschaftlichen Beleg für das «Funktionieren» der Riten und Sakramentalien ihrer Religion zu liefern. Sie erfreuten sich dabei eines großen Publikums und ihre Berichte wurden rasch im Druck verbreitet. Auch namhafte Theologen erlagen der Versuchung, mit den spektakulären Inszenierungen gleichsam über eine Quelle experimentellen, sinnenhaft wahrnehmbaren Wissens zu verfügen, darunter etwa Pierre Kardinal de Bérulle, der den Begriff «Die Schule des Teufels» prägte.