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Peter Behrens im Dritten Reich
註釋Leben und Wirken des weit über Deutschland hinaus bekannten Kunstgewerblers und Architekten Peter Behrens (1868–1940) in der Zeit der NS-Diktatur liegen nach wie vor im Dunkeln. Behauptet wurden immer wieder die vermeintliche Anbiederung und Kooperation mit den NS-Mächtigen – allen voran dem "Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Berlin" Albert Speer und damit mittelbar auch Hitler selbst. Damit einher geht die These, Behrens' klassizistische Architektur aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg sei "präfaschistisch", ja, Speer und der sogenannte NS-Klassizismus knüpften direkt an Bauten wie die von Behrens in St. Petersburg errichtete kaiserliche deutsche Botschaft an. Mit derart präjudizierenden und oftmals höchst oberflächlichen Urteilen setzt sich der Kunsthistoriker Georg Krawietz in der vorliegenden Arbeit auseinander und unterzieht sie einer kritischen Neubewertung. Gestützt auf umfangreiche Quellenfunde gelingt es dem Autor, die Jahre 1933 bis 1940 in ihrer Problematik für Behrens historisch abgesichert nachzuzeichnen. Vieles bisher Behauptete erweist sich als haltlos: der Architekt gerät immer wieder in ideologische Auseinandersetzungen, sieht sich als Förderer der Moderne und des Bauhauses denunziert und aus Wettbewerben gedrängt. Die offizielle Meinung in jenen Jahren geht höchst eigenwillig mit Behrens' bis dahin zurückliegendem Werk um, indem es die expressionistische Phase übergeht und nurmehr den Behrens vor 1914 gelten lassen will. Die Beauftragung des Architekten mit einem Hauptverwaltungsgebäude der AEG in Berlin ab 1938 (nach vorangegangenem Wettbewerb) hat Folgen. Der "Fall Behrens" wird zu einem Politikum und beschäftigt auch die Reichskanzlei. In all diesen Wirrungen versucht der gut 70jährige eine eigenständige Handschrift zu wahren. Weitere Kapitel befassen sich mit Behrens' philosophisch beeinflußtem Selbstverständnis als Künstler und seinen Vorstellungen monumentaler Architektur, die weit entfernt sind von den Grobschlächtigkeiten eines Wilhelm Kreis oder Albert Speer. Diss. Bonn 1995.