Seit Veröffentlichung der Grundthese vom Messiasgeheimnis durch William Wrede 1901 wird diese unweigerlich mit dem Markusevangelium in Verbindung gebracht. Die Dissertationsschrift „Das geheimnisvolle Markusevangelium. Eine Auseinandersetzung mit dem scheinbaren Messiasgeheimnis.“ stelllt diese Ansicht grundsätzlich in Frage. An verschiedenen Textstellen werden zwar auf den ersten Blick rätselhafte Situationen geschildert, wie z.B., dass Geheilte anderen nicht von ihrer Heilung durch Jesus berichten dürfen oder Jesus den bösen Geistern und seinen Jüngern Redeverbot erteilt. Doch es bedarf keiner Geheimnis-Theorie, um die scheinbar beabsichtigten Verrätselungen in der ältesten Evangelienschrift aufzulösen. Diese Untersuchung findet eine Antwort auf die Frage: Als wer gibt sich Jesus im Markusevangelium zu erkennen?