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Gewalt und Theatralität in Dramen des 17. und des späten 20. Jahrhunderts
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Untersuchungen zu Bidermann, Gryphius, Weise, Lohenstein, Fichte, Dorst, Müller und Tabori
出版Ergon, 2008
主題Literary Criticism / General
ISBN38991363659783899136364
URLhttp://books.google.com.hk/books?id=WSA4-JCWvYEC&hl=&source=gbs_api
註釋Drastische Darstellungen von Gewalt auf der Buhne fallen sowohl in deutschen Dramen des 17. als auch des spaten 20. Jahrhunderts auf. Zeitgenossen haben beide Jahrhunderte als besonders von Gewalt gepragt erfahren. Zugleich wird in beiden Zeiten das Theater umfassend als kulturelles Modell genutzt. Im Barock sind das religiose "theatrum mundi" und die "politische Buhne" Leitmetaphern, wahrend im spaten 20. Jahrhundert Begriffe wie "Rolle", "Inszenierung" oder "Performativitat" zu zentralen soziokulturellen Kategorien avancieren. In Interpretationen reprasentativer Texte von Bidermann, Gryphius, Weise und Lohenstein sowie Fichte, Muller, Dorst und Tabori geht die Autorin dem Zusammenhang zwischen Gewaltdarstellung und Theatralitat nach. Die Dramen nutzen einerseits Elemente des Theatermodells, um zu veranschaulichen, warum Gewalt geschieht und in welcher Weise sie zwischen welchen Akteuren ausgetragen wird. Dabei zitieren die Texte des spaten 20. Jahrhunderts explizit oder implizit die Theatermetaphorik des 17. Jahrhunderts. Andererseits ubernimmt Gewalt in einer als theatral entworfenen Welt Funktionen der Ostentation, der Authentisierung sowie der Reprasentation und der Herstellung von Prasenz. Die Eigenschaft des Theaters, Handeln vor Zuschauern zu sein, und die Eigenschaft von Gewalt, Korper zu affizieren, treten in ein produktives und spannungsreiches Verhaltnis.