註釋 Die Fruhe Neuzeit hat uber ihre eigene Vergangenheit ein vernichtendes Urteil gefallt, das in der Vorstellung vom 'finsteren' Mittelalter bis heute weiter wirkt. Tatsachlich wendet sich die beginnende Moderne nicht von einer Zeit ohne Kunste und Wissenschaften ab, sondern entwickelt ein verandertes Verstandnis. Sie greift dazu auf eine neue Antike, die Antike des Hellenismus, v. a. in romischem Gewand, zuruck und wendet sich von der veralteten Antike des Aristotelismus ab. Eine solche Abwendung hatten die hellenistischen Philosophenschulen selbst schon (um 300 v. Chr.) vollzogen. Das Verhaltnis zwischen diesen beiden Bruchen mit dem Aristotelismus wurde bisher kaum erforscht. Die Studien des Tagungsbandes beleuchten Gemeinsamkeiten und Differenzen dieser Umbruchphasen. Ein erstes wichtiges Ergebnis ist eine neue Sicht auf das Verhaltnis der Moderne zum Mittelalter: Hier steht nicht eine naive einer selbstbewusst gewordenen Epoche gegenuber, sondern es verdrangen sich zwei hochkomplexe, in sich geschlossene Systeme - mit Folgen, die bis in die Gegenwart wirken.