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Das Risiko von Gefährlichkeitsprognosen
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Methodische und paradigmatische Probleme der Diagnose- und Prognosestellung bei psychisch gestörten Straffälligen nach Langzeitunterbringung
出版Centaurus Verlag & Media, 1999-06-06
主題Social Science / Criminology
ISBN38255027599783825502751
URLhttp://books.google.com.hk/books?id=_ZcRAAAACAAJ&hl=&source=gbs_api
註釋Psychisch kranke Rechtsbrecher sind strafrechtlich nicht zur Verantwortung zu ziehen, dennoch müssen sie aus Sicherheitsgründen in geschlossenen Anstalten untergebracht werden. Eine Unterbringung darf nur so lange dauern, wie eine Behandlung zur Besserung dies erfordert. Zur Überprüfung der Fortdauer bilden Gefährlichkeitsprognosen die Grundlage der juristischen Entscheidung: abgewogen werden muß zwischen dem Sicherheitsinteresse der Allgemeinheit und dem Freiheitsinteresse des Straftäters. Unter dem prägenden Eindruck einer pathologisierenden Psychiatrie im Strafverfahren hat sich eine tätertypisierende Herangehensweise in der Prognosestellung verfestigt, Gefährlichkeit wird weitgehend als diagnostizierbare Eigenschaft begriffen. Diese medizinisch-naturwissenschaftliche Bewertung soll die Plausibilität juristischer Prognosen erhöhen. Die öffentliche Anteilnahme an dem Thema "gefährliche Straftäter" über massenmediale Kommunikation macht es unmöglich, die Auseinandersetzung auf den wissenschaftlichen (psychiatrischen oder juristisch-dogmatischen) Bereich zu beschränken. Der Maßregelvollzug mutiert zur Risikoorganisation in der Risikogesellschaft. Im gesellschaftlichen Diskurs werden Sicherheitsinteressen ausgehandelt und der Rahmen für die sozialen Probleme in der öffentlichen Debatte abgesteckt. Diese Untersuchung von Akten einer Strafvollstreckungskammer liefert Einblicke in die juristischen und psychiatrischen Entscheidungsvorgänge. Letztlich geht es um ein Problem der Risikobereitschaft als eine politische Entscheidung, nicht um die Vorhersage im eigentlichen Sinn. Die Autorin, geb. 1965, Diplom-Kriminologin, Dr. jur., absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg, Saarbrücken und Mainz sowie ein Aufbau- und Kontaktstudium Kriminologie an der Universität Hamburg. 1998 Promotion an der Universität Bremen. Sie ist als Lehrbeauftragte am Aufbau- und Kontaktstudiengang Kriminologie der Universität Hamburg tätig.