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Der erniedrigte Christus
註釋Die Selbsterniedrigung Christi, wie sie Paulus beschreibt, gehort zu den zentralen Konzepten der Christologie. Sie wurde von den Kirchenvatern und den Okumenischen Konzilien in einer Rhetorik des Paradoxes ausgearbeitet. Daran knupften die christlichen Kulturen sprachliche, bildliche und andere mediale Ausgestaltungen an, die sich als Christus-Metaphern und -Metonymien beschreiben lassen. Mit einer Analyse unterschiedlicher Medien von Liturgie bis Alltagspraxis wird in diesem Band gezeigt, dass das Selbsterniedrigungsmodell fur breite Bereiche des russischen Kirchenlebens, der russischen Kultur und Literatur wichtig geworden ist. Besonderes Augenmerk gilt den Ubertragungen des Modells in nicht christliche Bereiche. So kreist der zweite Teil des Bandes um literarische Texte aus dem sozialistischen und sowjetischen Umfeld - von Nikolaj Eernyevskij uber Maksim Gor'kij und Nikolaj Ostrovskij zu Venedikt Erofeev und Vladimir Sorokin - und belegt daran die ungebrochene Produktivitat der Rhetorik und Ethik der Selbsterniedrigung.