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Janusz Korczaks "Das Leben in der Familie". Ansichten über das Aufwachsen
註釋Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Pädagogik - Familienerziehung, Note: 1.5, Universität Bern, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir schreiben das Jahr 1914, es tobt der Erste Weltkrieg in Europa. Janusz Korczak, ein polnischer Militärarzt, kümmert sich um Verletzte – und verfasst gleichzeitig sein erstes pädagogisches Werk «Das Kind in der Familie», welches 1919 erscheint. Basierend auf seinen Erfahrungen als Kinderarzt in Krankenhäusern und in privaten Haushalten beschreibt er den Entwicklungsverlauf des neugeborenen Kindes bis zu dessen Eintritt in die Pubertät und skizziert dabei seine Vorstellung vom Kind und dessen Erziehung. Dass sich diese von dem damaligen Bild in der Gesellschaft unterscheidet, zeigt sich in zahlreichen gesellschaftskritischen Anmerkungen: «Die ganze moderne Erziehung ist bestrebt, ein bequemes Kind heranzubilden; konsequent, Schritt für Schritt, trachtet sie danach, alles einzuschläfern, zu unterdrücken, zu zerstören, was im Kind Wille und Freiheit, Seelenstärke und Unternehmungsgeist ausmacht». Aus seiner Sicht ist das Kind ein zu respektierendes Individuum mit seinen Eigenheiten, welches sich nicht erst zu einem vollständigen Menschen entwickeln muss, sondern bereits einer ist und wie ein Erwachsener Rechte besitzt. Auf der Grundlage dieses Kindheitsbildes formuliert er unter dem Namen «Magna Charta Libertatis» drei Grundrechte, die jedem Kind zustehen und die weit über die vom Völkerbund 1924 veröffentlichte internationale Vereinbarung über die Rechte der Kinder in der Genfer Deklaration gehen. Korczak zeichnet sich dadurch aus, dass er es nicht bei seinen schriftlichen Abhandlungen belässt, sondern seine Ideen in Waisenhäusern umsetzt und weiterentwickelt. Noch heute sind seine Ideen von Aktualität geprägt und er ist als bedeutender Pädagoge des 20. Jahrhunderts und als «Pionier der Kinderrechte» bekannt.