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Fremder Text – fremde Welt?
註釋

Die vorliegende Untersuchung an der Schnittstelle von Kognitionspsychologie, kognitiver Linguistik, Textlinguistik und Fachdidaktik befasst sich mit der Frage, wie Textverstehen in der Fremdsprache aus kognitionstheoretischer und textlinguistischer Sicht modelliert werden kann und welche Faktoren das Verstehen erleichtern bzw. erschweren können.

Dabei schließt sie mehrere Forschungslücken: Zum einen entwickelt sie ein integratives Modell zum allgemeinen Textverstehen und stellt damit eine wichtige Verbindung zwischen Zeichentheorie, Semantik und Textverstehensforschung her, die bislang nicht beachtet wurde. Zum anderen liefert die Studie einen detaillierten Erklärungsansatz, der als Diagnoseinstrument für Störungen in der komplexen Organisation von Textverstehensprozessen im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts genutzt werden kann. Dadurch ist eine Förderung der Lernenden wesentlich effizienter und zielgerichteter zu leisten. Die Untersuchung mündet in ein Plädoyer für eine Rückbesinnung auf den Text als Informations- und Sinnträger und damit auch für eine verstärkte Nutzung authentischen Textmaterials in Lehr- und Lernkontexten.

Insgesamt liefert das Buch Einblicke in die mentale Organisation von Verstehensprozessen sowie in die Strukturierung und Speicherung von Wissensformaten. Es kann daher sowohl in der Forschung als auch in der Schule gewinnbringend eingesetzt werden und liefert für beide Bereiche wertvolle Erkenntnisse.