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Boccaccio und die deutsche Novellistik
Ursula Kocher
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Formen der Transposition italienischer ,novelle’ im 15. und 16. Jahrhundert
出版
BRILL
, 2016-08-01
主題
Social Science / Popular Culture
Social Science / Sociology / General
Literary Criticism / General
Social Science / Anthropology / Cultural & Social
ISBN
9401202850
9789401202855
URL
http://books.google.com.hk/books?id=kXwfEAAAQBAJ&hl=&source=gbs_api
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SAMPLE
註釋
Im allgemeinen gilt Goethe für den deutschen Sprachraum nach wie vor als der Begründer einer deutschen Novellistik, obwohl vermehrt darauf hingewiesen wird, daß es bereits vor ihm Erzähltexte gab, die als Novellen eingestuft werden können. Was theoretisch nicht reflektiert oder zumindest nicht als Phänomen erkannt wurde, wird suggeriert, gab es im deutschsprachigen Raum nicht. Diese Arbeit zeigt, daß in der großen Lücke zwischen 1353, dem Jahr, in dem Boccaccio sein Decameron und damit die erste große nachantike europäische Novellensammlung vollendete, und 1795, dem Erscheinungsjahr von Goethes
Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten
, in der Tat produktive Auseinandersetzungen mit der novellistischen Art des Erzählens nach dem italienischen Muster entstanden. Untersucht und analysiert werden deutschsprachige Transpositionsformen italienischer Novellistik. Die narratologischen Analysen von Texten des 15. und 16. Jahrhunderts machen deutlich, daß die Gattung Novelle nicht über genaue Textmerkmale bestimmbar, sondern mit einer bestimmten Erzählweise verknüpft ist. Damit wird in dieser Abhandlung der Versuch unternommen, eine Textsorte als spezifische, in Diskurse eingebundene Kommunikationsform wahrzunehmen.