Die englische Religionssoziologin Grace Davie hat das Konzept der vicarious religion entwickelt. Gemeint ist ein unausgesprochenes Übereinkommen zwischen einer religiös hochaktiven Minderheit und einer eher abständigen, aber der Religion grundsätzlich gewogenen Mehrheit. Letztere ermöglicht der Minderheit, den Glauben zu praktizieren, die dies wiederum "stellvertretend" für die sympathisierende Mehrheit tut. Im Hintergrund von Davies Konzept steht die Situation in England, doch kann es auch auf den deutschsprachigen Raum angewendet werden.