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Armut, Reichtum, Schuld und Buße der Gräfin Dolores
註釋Vor einer kleineren Residenzstadt des südlichen Deutschlands erscheinen dem Reisenden, der die große Heerstraße vom Gebürge herabfährt, zwei große hervorragende Gebäude von ganz verschiedener Bauart und Umgebung. Einem altertümlich getürmten und geschwärzten, von Wassergräben umzogenen Schlosse gegenüber, schimmert ein freier, leichter, heiterer, flachgedeckter italienischer Palast im schönsten Grün eines weiten Gartens, so auffallend vorleuchtend mit hellen Marmorfarben und großen glänzenden Fenstern als glücklicher Nebenbuhler, als eine neue fröhliche Zeit neben einer verschlossenen ängstlichen alten, daß diese Bemerkung sehr wahrscheinlich jedem beim ersten Anblicke eingefallen sein mag. Der gleich nahe Wunsch mit den Bewohnern der fröhlichen Zeit näher bekannt zu werden, um mit ihnen in allem Überflusse der schönen Bergwildnis und des reichen mannigfaltig bebauten Tales sich zu erfreuen, verschwindet eben so schnell, wie die Furcht vor dem düster vergitterten Schlosse, sobald sich die Reisenden beiden Gebäuden hinlänglich genähert haben, um alles einzelne daran zu unterscheiden. Das schwarze Schloß, wohlunterhalten und dauerhaft, mit seinen vorspringenden spitzen Türmen, mit seinen kleinen spitzigen Doppelfenstern, mit dem großen steinernen Wappen über dem Tore, vor allem mit seinen kleinen bunten Gärtchen in den Turmecken, wo vielleicht schöne Fürstentöchter unter selbst gezognen Blumenlauben die vorüber wandernden Ritter belauschen, dies Ganze macht einem das wunderliche Gefühl,