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Die Bibliothek des Johann Christian von Boineburg (1622-1672)
註釋Die Bibliothek des Johann Christian von Boineburg (1622-1672) zahlt zu den grossen privaten Buchersammlungen in einem Zeitalter wahrer Sammelleidenschaft. In der Bibliothek materialisieren sich die vielseitigen Interessen und Kenntnisse des Polyhistors Boineburg. Sie ermoglicht auch den Zugang zum Politiker Boineburg, der als Erster Minister unter dem Erzbischof und Kurfursten Johann Philipp von Schonborn (1605-1673) die Aussenpolitik des Kurfurstentums Mainz nach dem Dreissigjahrigen Krieg pragte. Boineburgs Bibliothek gewahrt zudem Einblicke in das konfessionelle Selbstverstandnis eines der bekanntesten Konvertiten seiner Zeit. Daruber hinaus bildet die Bibliothek Grundlage und Gegenstand des ersten grossen bibliothekarischen Entwurfs des von Boineburg geforderten Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716), der einen Katalog der Sammlung erstellte. Nicht zuletzt ist die Bibliothek Teil einer umfangreichen Stiftung durch Boineburgs Sohn Philipp Wilhelm (1656-1717) an die Alte Universitat Erfurt. Auf der Grundlage des uberlieferten Buchbestandes, des Katalogs sowie des Briefwechsels versucht die vorliegende Studie, ein Bild des Buchersammlers und -lesers Boineburg in seiner Zeit zu entwerfen. Sie rekonstruiert die Genese der Sammlung, beschreibt die Aneignung der Texte der Bibliothek durch Boineburg und stellt die individuellen Merkmale der polyhistorisch ausgerichteten Bibliothek im Kontext der privaten Buchersammlungen der Respublica literaria dar. Als eine der zahlreichen personlichen Beziehungen, die sich in Boineburgs Bibliothek widerspiegeln, ruckt die zu Leibniz in den Blick. Gezeigt wird, wie die Zusammenarbeit beider in der Bibliothek ihren Niederschlag gefunden hat. Ist die Anlage der Bibliothek auch Boineburgs "Lebenswerk", so ist ihr Weiterbestehen das Verdienst seines Sohnes. Nachgezeichnet werden Philipp Wilhelm von Boineburgs Stiftungsidee und deren Umsetzung in Verbindung mit den Intentionen des Vaters.