登入選單
返回Google圖書搜尋
Recht der Natur
註釋

 Innerhalb des Gedankenexperiments eines natürlichen Zustandes bewegt sich Meier in der für seine Zeit üblichen Weise der Grundlegung einer Naturrechtslehre mit der Suche nach dem obersten Prinzip, aus dem alle weiteren Grundsätze und Regeln abzuleiten sind. Berücksichtigt man die naturrechtliche Tradition von Christian Wolff und Alexander Gottlieb Baumgarten, in die sich Meier mehrfach ausdrücklich stellt, würde man nun hier das Gebot des Strebens nach Vollkommenheit erwarten. Doch überraschenderweise legt Meier seinem Recht der Natur ein anderes Prinzip zu Grunde, nämlich: „beleidige niemanden äusserlich in dem natürlichen Zustande.“ Sämtliche natürlichen Rechte und Pflichten des Menschen im Naturzustand folgen für Meier aus diesem ersten Grundsatz, der nun weniger an das Vollkommenheitsgebot des Christian Wolff erinnert als vielmehr eine systematische Parallele zu dem Bereich der für den äußeren Frieden förderlichen Handlungen des justum von Christian Thomasius aufweist, dessen Regel „Behindere andere nicht in der Ausübung ihrer Rechte“ aus den Fundamenta juris naturae et gentium dem Meierschen, „keinem andern Menschen das Seine“ zu nehmen, entspricht.

Within the thought-experiment of a natural condition, Meier follows the usual method of his age by basing a doctrine of natural law on the search for a highest principle from which all further principles and rules are to be derived. Considering the tradition of Christian Wolff’s and Alexander Gottlieb Baumgarten in defining natural law, a tradition in which Meier several times expressly places himself, we would expect to find here the commandment to strive for perfection. But, surprisingly, Meier bases his natural law on a different principle: “offend no-one outwardly in the natural condition.” For Meier, all natural laws and duties of mankind in the natural condition follow from this first principle, which now seems less an echo of Christian Wolff’s precept of perfection than a systematic parallel to the sphere of actions required four outward oeace, the justum of Christian Thomasius, whose rule of “Do not hinder others in the exercise of their rights,” from the Fundamenta juris naturae et gentium correspondes to Meier’s rule not to take “from any other man what is his.”