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Begriffe besetzen
Frank Liedtke
其他書名
Strategien des Sprachgebrauchs in der Politik
出版
VS Verlag für Sozialwissenschaften
, 1991
主題
Foreign Language Study / German
Language Arts & Disciplines / Linguistics / General
Political Science / Political Process / Campaigns & Elections
Social Science / General
Social Science / Sociology / General
ISBN
3531122215
9783531122212
URL
http://books.google.com.hk/books?id=oXgbAAAAIAAJ&hl=&source=gbs_api
註釋
Schließlich kritisch war, daß auf der Grundlage von öffentlicher Sprachkritik und wissenschaftlicher Sprachanalyse besonders seit 1972 eine Nutzbarmachung der Kritik als wissenschaftlich fundierte Beeinflussungsstrategie konzipiert wurde, für die die Metapher des "Besetzens von Begriffen" kennzeichnend ist. Seitdem ist auf beiden Seiten mehr Raffinesse geboten: bei den wissenschaftli chen und journalistischen Analytikern und bei den Semantik-Strategen der Par teien und anderen Gruppierungen. Es droht sich eine semantische Spirale zu entwickeln, die eine sprachliche bzw. kommunikative Kritikfähigkeit des Bür gers bei der Beurteilung von Glaubwürdigkeit verlangt, die von vielen Bevölke rungskreisen nur schwer erreicht werden kann. Der melancholische Wunsch nach Rückkehr zum Einfach-Ursprünglichen, zum "Echten", dreht das Rad der Kommunikationsgeschichte nicht zurück. Jürgen Habermas hat im Schema so zialer Handlungen im Rahmen einer Theorie des kommunikativen Handelns den Typus ''verdeckt strategisches Handeln" vorgesehen, aus dem man das Kon zept einer zweiten, linguistischen bzw. kommunikativen Aufklärung ableiten 1 kann : wer in unserer Gesellschaft nicht so kritisch geschult ist, daß er strategi sches, erfolgsorientiertes, persuasives Reden von kommunikativem, verständi gungsorientiertem, informativem Reden unterscheiden kann, der fällt zurück in selbstverschuldete Unmündigkeit bzw. verharrt in ihr, d. h. der ist der realisti schen, nur scheinbar unproblematischen Redensweise der Sprache und ihrer Sprecher ausgeliefert. Dieses Konzept ist ausdrücklich für demokratische Gesellschaften gedacht, in denen die humanste Form gesellschaftlicher Auseinandersetzung - nämlich die mit Sprache statt mit physischer Gewalt - um Legitimation von bzw. Zustim mung zu Politik praktiziert wird. Es geht also nicht um die Bekämpfung oder.