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Das Vorbild mit dem Schnauzebart
Günter Saalmann
出版
EDITION digital
, 2011-01-01
主題
Juvenile Fiction / Biographical / Europe
Juvenile Fiction / Family / Multigenerational
Juvenile Fiction / Boys & Men
Juvenile Fiction / Readers / Intermediate
Juvenile Fiction / Politics & Government
Juvenile Fiction / Social Themes / Friendship
Juvenile Fiction / Social Themes / Self-Esteem & Self-Reliance
ISBN
3863942248
9783863942243
URL
http://books.google.com.hk/books?id=ozkNBAAAQBAJ&hl=&source=gbs_api
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SAMPLE
註釋
Hermy hat seinen Vornamen nach dem alten Lehrer Hermann Duncker, den Hermys Großmutter in ihrer Jugend gut kannte, und der ihr selbst immer ein leuchtendes Vorbild war. Für sie müsste er, in Bronze gegossen, auf ewig auf einem hohen Denkmalssockel stehen. Und sie bearbeitet und ermahnt mit allerlei Geschichten und Sprüchen ihren Enkel ganz in Hermann Dunckers Sinne, und Hermy wird das allmählich zu viel. Er entzieht sich, wo immer er kann, ihren Erziehungsbemühungen, entdeckt einen unterirdischen Gang, wo er und seine Freunde sich zu einem Bund verschwören, der mit Schule und Großmutter wenig in Sinn hat. Es wird gefährlich - und doch zeigt sich, dass sich die jungen Leute auf ihre eigene Weise dem "Vorbild mit dem Schnauzebart" annähern. Und Hermy erfährt, wer sein Großvater war. LESEPROBE: Rückt ein Stück her zum Ofen, der Vater hat heute schon ein bisschen eingefeuert, und ich mag beim Erzählen nicht so schreien. Sieghard, du Unglücksrabe, stoß nicht an mit dem gebrochenen Flügel! Hermy, mein Herr Enkel, man bietet seiner Tamara den Stuhl an und nimmt selbst den Hocker! Ja, Kinder, ich weiß: Da geht's jemandem dreckig, da fühlt sich wer so recht verratzt, beschließt, hinfort der Welt zu trotzen - schon kommt eine Oma wie ich mit ihren Omasprüchlein: Putz dir die Nase, bis zur Hochzeit ist alles wieder gut, anderen Leuten ist es im Leben noch viel schlimmer ergangen. Und das klingt dann wie: Schämst du dich nicht, dass du noch so jung bist? Ja, ich weiß - so was kränkt und vergällt einem den ganzen schönen Schmerz. Aber ich lass nicht locker und erzähle euch jetzt die Geschichte, wie ich fast einmal deinen Vater, Hermy, mittendurch reißen musste. Nein, nicht quer - der Länge nach, Sieghard, wenn du es genau wissen möchtest. Aber alles hübsch der Reihe nach. Es war unter den Nazis, Herbst fünfunddreißig. Ich hatte mich längst an die Türschmierereien und Drohbriefe gewöhnt, die mir in bestimmten Abständen den Briefkasten verstopften, an diese linierten Fetzen, die nicht selten aus Schulheften herausgerissen waren: Hauze, hauze, hauze für die Schnauze, Hauze, hauze, hauze fürn Ballon.. So wie ich's spreche - mit z. Anfangs machte ich mir den grimmigen Spaß, diese Arbeiten zu korrigieren und den Absendern zuzustellen - ich kannte doch meine reizenden Schüler an der Klaue, auch wenn sie ihre Verse lieber nicht unterschrieben.