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Nachhaltige Entschuldung von mittellosen Schuldnerinnen und Schuldnern in der Schweiz
Lukas Blaser
Thomas Gschwind
其他書名
Bachelor-Thesis zum Erwerb des Bachelordiploms in Sozialer Arbeit
出版
Berner Fachhochschule, Departement Soziale Arbeit
, 2020
URL
http://books.google.com.hk/books?id=rbVc0AEACAAJ&hl=&source=gbs_api
註釋
Seit einiger Zeit mehren sich die Stimmen, welche auch in der Schweiz ein wirksames Verfahren zur Entschuldung von mittellosen Schuldner*innen fordern. Als Beispiel wie ein solches Verfahren aussehen könnte, wird immer wieder das Verbraucherinsolvenzverfahren der deutschen Insolvenzordnung genannt, welches eine Restschuldbefreiung ermöglicht. In der Annahme, dass ein Entschuldungsverfahren mit Restschuldbefreiung in der Schweiz eingeführt wird, geht die vorliegende Arbeit der Frage nach, inwiefern die Klient*innen der Sozialen Arbeit bei der Wiedererlangung der finanziellen Autonomie im Rahmen eines Entschuldungsverfahrens befähigt werden können, nachhaltig schuldenfrei zu bleiben? Hierfür wird das Phänomen der Überschuldung aus soziologischer Perspektive betrachtet und Gründe und Ursachen, welche eng mit der Überschuldung zusammenhängen vorgestellt. Dabei wird der Fokus auf Deutschland erweitert, da neben den im Bundesgesetz für Schuldbetreibung und Konkurs vorgesehenen Entschuldungsmassnahmen eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Verbraucherinsolvenzverfahren mit Restschuldbefreiung in Deutschland erfolgt. Die gegenwertigen Reformvorschläge werden einzeln vorgestellt. In einem weiteren Schritt werden bestehende Angebote für Betroffene von Überschuldung und den damit verbundenen Problemlagen vorgestellt und die Ergebnisse einer BFH-Studie zur nachhaltigen Ablösung der Sozialhilfe auf deren Anwendbarkeit für eine nahhaltige Entschuldung geprüft. Die Autoren kommen zum Schluss, dass aktuell ein breites Beratungs- und Unterstützungsangebot für die bearbeitete Klient*innen Gruppe existiert, welches sich je nach Region stark unterscheidet und dringend ausgebaut und vereinheitlicht werden sollte. Bevor ein Entschuldungsverfahren nach deutschem Vorbild eingeführt werden kann, besteht ein erheblicher Anpassungsbedarf im Bereich der Angebotsorganisation und Koordination. Um die nötigen Ressourcen bereitzustellen, wird vorgeschlagen, mehrere Organisationen zur praktischen Umsetzung eines Entschuldungsverfahrens zuzulassen. Auch sollen Angebote wie eine freiwillige Einkommens- und Vermögensverwaltung flächendeckend eingeführt werden. Um die adäquate Kommunikation mit Klient*innen zu verbessern, wird die Schaffung einer Plattform vorgeschlagen, auf der die wichtigsten Informationen audiovisuell in vereinfachter Sprache abgerufen werden können. Zudem wird im Ausblick angeregt die Einführung einer freiwilligen Quellenbesteuerung erneut zu prüfen. Auch finden sich Forderungen zur Schaffung eines breiteren Präventionsangebotes sowie Vorschläge zur einfacheren und transparenteren Verbraucher- und Bürgerinformation.