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Die Porphyrsarkophage der oströmischen Kaiser
註釋Nach den byzantinischen Schriftquellen, vor allem dem Graberverzeichnis im Zeremonienbuch Kaisers Konstantins VII. Porphyrogennetos (Mitte 10. Jahrhundert), waren im konstantinischen Mausoleum und in der Apostelkirche zu Konstantinopel zwischen Konstantin dem Grossen (H 337) und Markian (H 454) neun Kaiser und eine Kaiserin (Eudoxia) in Sarkophagen aus agyptischem Porphyr beigesetzt. In Istanbul (Archaologische Museen, Hagia Eirene, Nur-u Osmaniye Moschee) sind heute noch acht Porphyrsarkophage ganz oder in Teilen erhalten; zwei weitere liessen sich aus einem 1766 von Jean-Claude Flachat publizierten Kupferstich erschliessen. So konnte die Forschung bislang davon ausgehen, dass die zehn bezeugten Sarkophage zufallig noch erhalten bzw. nachweisbar seien. Durch die Auswertung von Reiseberichten und turkischen Quellen vornehmlich des 18./19. Jahrhunderts sowie durch die Einbeziehung grossformatiger Porphyrplatten, die in den Hofen dreier Istanbuler Moscheen (Bayezit, Suleymaniye, Nur-u Osmaniye) verlegt sind und auf Grund ihrer Masse von Sarkophagen stammen mussen, konnen nunmehr mindestens 19 Porphyrsarkophage nachgewiesen werden. Die scheinbare Koinzidenz der schriftlichen und monumentalen Uberlieferung ist damit hinfallig. Da die Schriftquellen hieruber schweigen lassen sich jedoch fur die uberzahligen Sarkophage keine dem Kaiserhaus nahestehende Personlichkeiten als Inhaber namhaft machen. Nach ausfuhrlicher Untersuchung der Abfolge der kaiserlichen Bestattungen werden anhand von Indizienketten (Auswertung der Schriftquellen, metrologische, typologische, stilistische und ikonographische Untersuchungen) vier der erhaltenen Porphyrsarkophage mit Vorbehalt bestimmten Kaisern (Konstantin, Konstantios II., Julian Apostata, Eudoxia) zugewiesen. In Auseinandersetzung mit Paul Speck werden in einem Exkurs Probleme der Gestalt des konstantinischen Mausoleums und der Apostelkirche sowie der ursprunglichen raumlichen Beziehung beider Bauten zueinander behandelt. Darin wird die schon fruher vertretene These untermauert, wonach sich Konstantin der Grosse zunachst ein Rundmausoleum errichten liess und erst unter Konstantios II. eine kreuzformige Apostelkirche hinzukam, die gegen 359/60 den Kult der Apostel ubernahm, wahrend das konstantinische Mausoleum nur noch als kaiserliche Begrabnisstatte diente.Eine Auflistung samtlicher kaiserlicher Begrabnisstatten in Konstantinopel und - sofern bekannt - der dabei verwendeten Sarkophage mit Angabe des Materials erganzt den bislang erreichten Forschungsstand.