Das Bayerische Jahrbuch für Volkskunde versteht sich als Publikationsforum für Beiträge zur Alltagskulturforschung in historischer und gegenwartsbezogener Perspektive. Problemorientiert werden kulturelle Erscheinungsformen breiter Schichten der Bevölkerung in ihren jeweiligen Bedingungs und Bedeutungszusammenhängen vorgestellt und vor dem Hintergrund laufender kultureller Transformationsprozesse reflektiert. Dabei reicht das Spektrum von der materiellen Kultur über die Erzähl- und Brauchkultur, die religiöse und visuelle Kultur bis zum vielschichtigen immateriellen Kulturerbe.
Der Fokus liegt auf dem Flächenstaat Bayern, wobei kulturelle Prozesse, zumal in einer zunehmend medial vernetzten Welt, in der Regel nur in größeren Zusammenhängen zu verstehen sind, weshalb das Jahrbuch bewusst in seinen Beiträgen auch auf andere europäische Staaten ausgreift.
Dem umfangreichsten Rezensionsteil aller deutschsprachigen Fachorgane, der sich dank eines Netzwerks zahlreicher Kolleginnen und Kollegen verschiedener Disziplinen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen Ländern realisieren lässt, kommt – über das Fach Volkskunde/Europäische Ethnologie und Vergleichende Kulturwissenschaft hinaus – eine zentrale diskursive Bedeutung zu. So hat das Bayerische Jahrbuch für Volkskunde in den letzten Jahrzehnten immer wieder die Methoden- und Theoriediskussionen gefördert. Davon zeugt auch das dem Jahrbuch 2014 beigefügte Gesamtregister der von 1950 bis 2014 publizierten Beiträge von führenden Fachvertretern und von Experten benachbarter Wissenschaftsbereiche zu grundlegenden Aspekten einer modernen kulturhistorischen Forschung.