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Institutiones vitae aulicae oder Hofschul
註釋Die kulturelle und geistige Bedeutung des Fürstenhofes für die deutsche Dichtung des 17. und 18. Jahrhunderts ist bekannt, doch weiss man zu wenig über die spezifischen Kräfte, die seine Struktur beeinflusst haben. Ein wichtiges Dokument dafür ist die «HofSchul», ein praktischer Ratgeber für den aufwärtsstrebenden Hofmann, übersetzt aus dem spanischen «Aviso de Privados» des Antonio de Guevara (148? - 1545). Als Kaplan und Beichtvater Karls V., dessen spanisch-burgundische Hofhaltung vorbildlich für die absolutistische Herrschaftsform werden sollte, konnte Guevara unmittelbar beobachten, wie der Monarch und seine Hofleute den jeweiligen Machtkonstellationen durch ihr Verhalten symbolischen Ausdruck verliehen. Seine nicht selten kritischen Werke über das höfische Leben waren unerlässlich für die Ausbildung junger Edelleute in ganz Europa. Durch seine Übersetzung von Guevaras Werken trug Aegidius Albertinus wesentlich zur Einführung des europäischen Hofzeremoniells in den grösseren und kleineren deutschen Fürstentümern bei. Auch als Beispiel des deutschen Prosastils um 1600 ist die «HofSchul» von Interesse. Dem Nachdruck liegt die Erstauflage von 1600 zugrunde.